Foto © Tobias Hein
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Zeichnung © GRAFT
Zeichnung © GRAFT
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Torstraße 149

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Standort
Torstraße 149, 10119 Berlin, Deutschland
Jahr
2012
Bauherrschaft
tor 149 Grundbesitz GmbH
Team GRAFT
Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit, Sven Fuchs, Sonja Wedemeyer, Suhee Oh, Kim Harder, Andrea Göldel, Stephen Molloy, Sebastian Gernhardt, David Tyl, Puja Shafaroudi, Arvid Wölfel

In Berlin-Mitte ist ein formstarkes, innovatives und elegantes Wohnhaus entstanden: Eine avantgardistische Gebäudeskulptur zwischen bürgerlicher Großzügigkeit und moderner Transparenz. Das Gebäude zeichnet sich durch das prismatische Relief der Aluminiumfassade aus, die Licht- und Raumskulptur der Lobby und die intelligenten Programmschichtungen durch Splitlevel in den Wohnflächen.

Stilprägend und innovativ ist vor allem die Außenfassade: Ihre kristallin anmutende Oberfläche reflektiert den Himmel der Stadt und ändert, je nach Lichteinfall, ihre Erscheinung. Gerade im Vorbeigehen entstehen durch die Materialität und die verschiedenen Winkelstellungen spannende visuelle Effekte im Spiel von Licht und Schatten. Dadurch transformiert die Fassade die Reliefqualitäten der historischen Stuckaturen und historisch gelernten Öffnungsproportionen in ein modernes Gewand.

Überhaupt sucht das Haus nach einer versöhnlichen Aussage innerhalb der aufgeladenen Atmosphäre der Berliner Stildiskussion, die stellvertretend ist für das dauernde Spannungsfeld zwischen Nostalgie und Experiment. Historisches Erbe und städtischer Kontext werden nicht negiert, aber auch nicht einfach als Vorbild kopiert. Vielmehr geht es um ein „Weitererzählen“ der Stadt innerhalb ihrer bewährten urbanen Erfahrungen – aber eben auch und vor allen Dingen um den Aufbruch der Berliner Neugierde auf ein Zuhause in der Zukunft.

Das prismatische Relief der Fassade ist nach Osten verdreht, statt, wie in einer klassischen Fassade, frontalsymmetrisch. Dadurch entsteht in diesem leichten Verlaufsknick der Torstraße ein subtiler optischer Eindruck, als ob das Haus auf unterschiedliche Weise in die beiden Straßenrichtungen zu „blicken“ scheint. Von Osten kommend wird die Wirkung der triangulierten Flächen, spitz und schmal, von der Friedrichsstraße her ist das Haus optisch breiter und solider. Somit oszilliert der Eindruck durch die Verschiedenheit der Annäherung zwischen moderner, gläserner Transparenz und geschlossener Lochfassade aus der Gründerzeit.

Der Entwurf für Tor149 leistet dadurch einen neuen gebauten Beitrag zur Gestaltung des öffentlichen Raumes Berlins, da er sich mit der Semantik der Stadt zukunftsoffen beschäftigt: es werden sowohl die Traditionen und der Wunsch nach einer ungebrochenen urbanen Identität aufgegriffen, andererseits aber auch Positionen der Zukunft in diese weltoffene Stadt zurückgeholt.

Die Splitlevel-Bauweise ermöglicht den Bewohnern großzügige Innenraumerlebnisse, die man eigentlich nur aus freistehenden Häusern kennt. Abgerundet wird das hochwertige Objekt durch Tiefgaragen-Stellplätze sowie einen aufwendig gestalteten Innenhof mit Natursteinbändern und Hochbeeten. Die technische Grundausstattung beinhaltet Fußbodenheizung, Wärmeversorgung über Solarthermie und Gasbrennwertanlage, Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung, Klimaanlage, eine Ladestation für Elektrofahrzeuge in der Tiefgarage und einen krankengerechten Aufzug.

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